So ganz kalt lassen einen die Ereignisse auch als erfahrenen Meteorologen mit nüchternem Realismus nicht. Das Ausmaß der Zerstörungen ist gewaltig. Ganze Landstriche in Teilen Luxemburgs, Belgiens, Saarlands, Rheinlands und Nordrhein-Westfalens wurden bis zur Unkenntlichkeit verwüstet. Im Gegensatz zum F4-Tornado in Tschechien am 24. Juni 2021 zeigen Starkregenereignisse eine klarere lineare Abhängigkeit zur globalen Erwärmung. Pro Grad Erwärmung kann die Luft 7% mehr Wasserdampf aufnehmen (Clausius-Clapeyron-Gleichung). Allerdings tut sie das nicht immer, sonst hätten wir bei wochenlang sommerlichen Temperaturen am Alpenostrand nicht den trockensten Juni seit Messbeginn zustandegebracht. Es braucht also auch Tiefdruckwetter, um den steigenden Wassergehalt der Atmosphäre in Niederschlag umzusetzen. Hier kommt der Erderhitzung ins Spiel: Naturkatastrophen wie die letzten Tage in Mitteleuropa entstehen nicht (nur) durch die wärmere Luft, sondern durch bestimmte Wetterlagen, die häufiger werden.
- The Guardian: Climate scientists shocked by scale of floods in Germany (16.07.21)
- Bill McGuire: Global warming won’t just change the weather – it could trigger massive earthquakes and volcanoes (2016)
- Climate change: Science failed to predict flood and heat intensity (16.07.21)
- Bildergalerie zu den Überflutungen in Deutschland (GMX News)
In diesem Beitrag versuche ich den Anteil der Erderhitzung und den unmittelbaren Anteil des Menschen zu bemessen:
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