Archiv für den Monat September 2022

Klima-Notstand: Wissenschaftskommunikation muss besser werden.

Der Sommer 1976 war ungewöhnlich heiß und lang. Zum Vergleich der heiße Sommer 2022, keine regionale Anomalie mehr, sondern global markante positive Abweichungen

Die Bilder der Folgen von Wetter- und Klimaextremen wie Dürreperioden, dramatische Gletscherschmelze und massiven Überflutungen gehen zwar um die Welt, trotzdem fehlt für viele Menschen der Kontext zur globalen Erwärmung um 1,5°C oder mehr. Defizite im mathematisch-physikalisch-statistischen Verständnis sind nicht neu, sehen wir derzeit in der Pandemie, dass absolute und relative Risiken, Inzidenzen und Mortalitätsraten nicht verstanden werden. Eine globale Erwärmung um 2 bis 3 Grad Celsius klingt in der Wahrnehmung der Mehrheitsbevölkerung lächerlich wenig. Statt 18 eben 20 Grad. Statt 8 eben 10°C. Cool, muss ich weniger heizen, längere Badesaison im Sommer. Wetterberichte und vor allem Wetter-Apps liefern nur das „Endprodukt“ „Temperatur und Wetter am punktgenauen Ort. So wie man sich im Gasthaus ein Fleischgericht bestellt und in der Regel nicht nachfragt, wer es geliefert hat und wie hoch der CO2-Fußabdruck davon ist. Die Temperatur- und Niederschlagsprognose in der App ist nichts anderes als das fertige Schnitzerl am Teller. In der vereinfachten Vorstellung der Mehrheitsbevölkerung wären die 35°C Höchsttemperatur ohne Klimaerwärmungszuschlag eben 33°C gewesen.

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